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EINSAMKEIT hat viele Gesichter: Einsamkeit – die stille Krankheit

Einsame Menschen sind wie du und ich


Jüngere Menschen fühlen sich tatsächlich einsamer als ältere
Wenn man sich heute einen einsamen Menschen vorstellt, dann ist das Klischee oft eine ältere Person, die alleine lebt und kaum jemanden trifft. Doch die Wirklichkeit sieht auch hier ganz anders aus. Lediglich ein Drittel der über 75-Jährigen sagt, dass sie sich oft oder sehr oft einsam fühlen. Deutlich größer ist da der Prozentsatz vor allem bei den 16 bis 24-Jährigen. Über 40 Prozent gaben hier an, unter chronischen Einsamkeitsgefühlen zu leiden. Das kann zum einen daran liegen, dass sich Jugendliche offener zu ihren Einsamkeitsgefühlen bekennen und diese sogar zelebrieren, während Ältere lieber ihre emotionale Unabhängigkeit betonen wollen.


Einsamkeit durch Facebook, Twitter, Instagram
Allerdings scheint die intensive Nutzung von Social-Media-Kanälen ein besonders starkes Gefühl der Einsamkeit hervorzurufen. In einer Umfrage der britischen BBC stellte sich heraus, dass Menschen, die sich oft oder sehr oft einsam fühlten, deutlich mehr Facebook-Freunde aufwiesen als diejenigen, die kaum online waren. Das wirft automatisch die Frage auf, ob die aktuelle Jugendeinsamkeit das Produkt des Stresses modernen Lebens ist oder ob mit zunehmendem Alter unsere Fähigkeit, mit komplizierten Emotionen umzugehen, wächst.


Fakt ist: Damit sich Jugendliche heute verbinden können, werden intensiv und in manchen Teilen ausschließlich soziale Medien genutzt. Junge Menschen sind damit heute umfassender vernetzt als jede Generation vor ihnen. Aber das bringt eben auch eigene Probleme mit sich. Wenn man sich einsam fühlt, wird das Betrachten von Bildern anderer Leute, die scheinbar endlos Spaß haben, nicht gerade zu einer Verbesserung der eigenen emotionalen Situation führen. Dazu kommt, dass jüngere Menschen Einsamkeit zum ersten Mal in ihrem Leben erfahren und noch nicht wissen, dass diese in den meisten Fällen nicht ewig andauert.


7 Arten der Einsamkeit
Einsamkeit ist keine einzelne Emotion, sondern vielmehr ein komplexes Gefühl, welches sich aus ganz unterschiedlichen Quellen speisen kann. Wir von CarlMarie haben sieben unterschiedliche Typen der Einsamkeit identifiziert. Vielleicht findest Du dich ja in einem wieder:

  1. Neu in der Stadt
    Du bist einsam, weil … du in eine neue Stadt gezogen bist, in der du niemanden kennst, oder du hast einen neuen Job angefangen oder du bist in einer Schule von lauter unbekannten Gesichtern umgeben.
  2. Ich fühl mich so anders, als die anderen
    Du bist einsam, weil … dir zwar der Ort vertraut ist, du dich aber wie ein Alien unter all den anderen fühlst. Vielleicht hörst du andere Musik oder liest andere Bücher oder verabscheust die so geliebten Outdoor-Aktivitäten der anderen. Es ist einfach wirklich schwer, so zu tun, als wären einem dieselben Dinge wichtig wie der Mehrheit um dich herum.
  3. Wer liebt mich?
    Du bist einsam, weil … du keinen richtigen Schatz hast, den du innig liebst. Oder du wirst nicht wirklich aufrichtig geliebt. Oder noch schlimmer: Du lebst in einer Partnerschaft, fühlst aber keine tiefe Liebe darin.
  4. Hunde- und Katzenliebe
    Du bist einsam, weil … der geliebte Hund oder die geliebte Katze nicht mehr da ist. Viele Menschen haben ein großes Bedürfnis, sich mit Tieren zu umgeben. Das ist ihnen oftmals sogar wichtiger, als der Kontakt zu anderen Menschen. Diese Menschen haben das starke Gefühl, dass ihnen etwas fehlt, wenn sie keinen Hund oder keine Katze in ihrem Leben haben.
  5. Freunde haben keine Zeit mehr
    Du bist einsam, weil … der beste Freund oder die beste Freundin geheiratet hat, oder Vater oder Mutter geworden ist. Bisher hast du alles mit ihm oder ihr geteilt und nun gibt es gar nichts mehr, was ihr gemeinsam unternehmen könnt. Das kann eine der härtesten Erfahrungen des Lebens sein.
  6. Falsche Freunde
    Du bist einsam, weil … du deinen besten Freunden nicht mehr vertrauen kannst. Manchmal gerätst du in eine Situation, in der du zu zweifeln beginnst, ob deine Freunde wirklich freundlich und hilfsbereit sind. Du bist zwar mit Leuten „befreundet“, traust ihnen aber nicht. Ein wichtiges Element der Freundschaft ist, vertrauen zu können. Wenn das fehlt, fühlst du dich vielleicht einsam, selbst wenn du oberflächlich gesehen Spaß mit deinen Freunden hast.
  7. Die vertraute Wohnzimmeridylle
    Du bist einsam, weil … du die angenehme und stressfreie Anwesenheit eines Anderen nicht mehr genießen kannst. Freunde gibt es natürlich auch bei der Arbeit, im Sportverein oder im Book Club. Doch nichts ersetzt die eine Person, an deren Anwesenheit man sich gewöhnt hat. Das kann ein Mitbewohner oder ein Familienmitglied sein, der im Nachbarzimmer vielleicht nur auf dem Sofa liest oder sich in der Küche einen Kaffee macht. Der Verzicht auf diese wortlos geteilte Wohnzimmer-Idylle kann ein starkes Gefühl der Einsamkeit nach sich ziehen.