Obwohl Zwangsstörungen aufgrund ihrer neurologischen Ursachen nicht unbedingt in der Kategorie Ängste und Phobien zuzurechnen sind, sind sie aufgrund der thematischen Nähe hier integriert.
In STRESSIGEN Situationen steigt bei allen Menschen die UNSICHERHEIT.
Möglicherweise müssen sie dann bestimmte Dinge, wie das Abstellen des Herdes oder der Kaffeemaschine zwei- oder dreimal kontrollieren. Das ist völlig NORMAL.
Bei zwangsgestörten Menschen geht das Kontrollbedürfnis jedoch WEIT darüber HINAUS.
Unter Zwangsgedanken (englisch: obsessions) werden Gedanken, Vorstellungen oder Impulse verstanden, die sich dem Betroffenen gegen seinen Willen aufdrängen und ihn übermässig beschäftigen.
Sie können alltäglichen Gedanken und Befürchtungen ähneln, sind jedoch INTENSIVER. Oftmals handelt es sich um bizarre, rational schwer nachvollziehbare Gedanken.
Zwangshandlungen sind ursprünglich zweckgerichtete Handlungsweisen wie etwa das Händewaschen, die in ritualisierter Form einförmig WIEDERHOLT werden.
Sie werden weder als angenehm empfunden, noch dienen sie dazu eine sinnvolle Aufgabe zu erfüllen.
Die Betroffenen setzen sie ein, um kurzfristig eine innere Anspannung zu reduzieren, einen vermeintlichen Schaden wieder gutzumachen oder ein Unheil in der Zukunft zu verhindern.
Kann die Zwangshandlung NICHT SOFORT ausgeführt werden, führt dies zu einem schwer aushaltbaren Anstieg von Anspannung und Angst, so dass die Handlung meist zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt wird.
Inhaltlich können Zwangshandlungen unterschieden werden in:
Das Zwangsverhalten ist oft an bestimmte SITUATIONEN gebunden und kann in einem anderen Kontext nicht existieren.
Wie zum Beispiel das Ausbleiben von Putzzwängen an einem Ort, für den man sich nicht verantwortlich fühlt.
Eine Sonderform der Zwangshandlungen stellt die zwanghafte Langsamkeit dar. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass alltägliche Handlungen (z. B.: Anziehen, Frühstücken, Gehen) extrem langsam und bedächtig durchgeführt werden.
Das Verhalten des Betroffenen wirkt dabei auf einen Zuschauer wie ein Film, der in Zeitlupe vorgeführt wird. Dabei sind die Verzögerungen nicht das Resultat eines speziellen Zwangs, sondern entstehen dadurch, dass das Ausführen von Alltagshandlungen selbst extrem viel Zeit in Anspruch nimmt.